Rümlanger

Es stimmt, dass das grösste Hindernis für den Erwerb von Wohneigentum das fehlende Kapital darstellt. In letzter Zeit sogar noch vermehrt wegen den strengeren Belehnungsrichtlinien der Banken. Die Volksinitiative „Eigene vier Wände durch Bausparen“  will den Stimmberechtigten jedoch weismachen, dass Steuerabzüge den Haushalten mit mittleren Einkommen etwas nützen. Wie soll eine Familie mit bescheidenem Einkommen denn zehntausend Franken jährlich auf die Seite legen? Hohe Einkommen, die die Steuervergünstigung aber gar nicht nötig haben, werden einmal mehr von einer Steuerersparnis profitieren können.

 

Das Problem des zahlbaren Wohnraums sind in erster Linie die hohen und weiter steigenden Bodenpreise. Dagegen sieht die Initiative nichts vor. Das Engagement in einer Wohnbaugenossenschaft hingegen schafft günstige Wohnungen und macht aus Mietern kollektive Eigentümer. Bund, Kanton und Gemeinden sollten deshalb den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern, statt Steuergeschenke an Wenige ausrichten, die durch alle Steuerpflichtigen bezahlt werden müssen.

Auch das Versprechen der Initiative, die Baubranche werde unterstützt, ist falsch. Wenige neue Einfamilienhäuser lösen wenig zusätzliche Aufträge aus. Finanzielle Anreize für die Erneuerung alter Mehrfamilienhäuser und Unterstützungsbeiträge für Neubauten mit besonderen ökologischen Standards wären wesentlich effizienter. Deshalb muss auch diese Eigennutz-Initiative für Wenige abgelehnt werden.

SP Rümlang