Die Reaktion des Gegners zeigt dir, wie ernst du genommen wirst. Und die 1:12 Initiative hat eine so riesige und erdrückende Werbemaschinerie in Gang gesetzt, dass aufzeigt wird, wie gross die Angst in den Chefetagen ist und wie enorm tief der Respekt der Grossverdiener vor der Initiative ist.

Wie hilflos die Wirtschaftsstrategen agieren, zeigen die Argumente, die herhalten müssen: Da wird von Steuerschwund geschrieben, wie wenn die Unternehmen freiwillig Geld verbrennen wollten; da wird um Mitleid mit den Fussballstars gebuhlt, deren unerklärbaren Riesengehälter bedroht wären; da wird vom Diktat des Staates bei den Gehälter gesprochen, obwohl kaum ein Unternehmen mit der Einhaltung der 1:12 Lohnvorgabe kontrolliert werden müsste.

 

Die Diskussion um den Wert der Arbeit, die erfolgreich provoziert wurde, hat in der Bevölkerung stattgefunden - von den Gegnern der Initiative wird sie wohl weislich vermieden. Die von der Annahme tatsächlich Betroffenen wissen genau, weshalb sie ich im Hintergrund halten müssen. Welche Antwort wollten sie schon auf die Frage nach ihrer ethischen Verantwortung geben.

Es scheint, dass die 1:12 Initiative keine Mehrheit finden wird. Bereits wird sie jedoch in Europa kopiert, mit ihrer erfolgreichen Einhaltung werben Unternehmen und in Betrieben der öffentlichen Hand wird sie unabhängig des Ausgangs eingefordert. Die Diskussion ist erst lanciert und die Wirkung wird noch lange anhalten. So gesehen, haben die Initianten bereits gewonnen. Ihr Erfolg wird mit jeder zusätzlichen Ja-Stimme noch grösser.