Die Gemeinde kommt ihrem Fernziel, den elektrischen Strom selber zu produzieren, einen Schritt näher. Seit zwei Monaten speist eine neue Grossanlage Strom ins Netz ein.

Zürcher Unterländer Von Olav Brunner 14.09.2015

Trotz wolkenverhangenem Himmel produziert die neue Solaranlage auf dem Dach der Sporthalle Heuel elektrischen Strom. Grosse Leuchtziffern an der Hallenwand geben bekannt: Seit der Inbetriebnahme am 16. Juli lieferten die 652 Panels rund 44 000 kW Strom ins Netz – pro Jahr dürfte die Anlage laut einer Hochrechnung 160 000 kW produzieren.

Gemeindepräsident Thomas Hardegger wies am Wochenende bei der offiziellen Vorstellung der Anlage mit Stolz auf die Ener­gie­planung der Gemeinde hin: «Es ist wichtig, dass wir zeigen, dass wir eine vorbildliche Gemeinde sein wollen.»

 

Viermal mehr Fläche nötig

Um das Fernziel zu erreichen, den Stromkonsum durch Eigenproduktion zu decken, müssten pro Einwohner zwei Quadratmeter Kollektorenfläche zur Verfügung stehen. Laut Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Rümlang Willi Flükiger ist mit der neuen Anlage Heuel und derjenigen auf dem Schulhaus Rümelbach sowie privaten Anlagen erst ein halber Quadratmeter Sonnenkollektoren pro Einwohner installiert.

Heinz Lusti, Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft EW Rümlang, hat eine besondere Beziehung zur Stromproduktion in der Gemeinde. Als ehemaliger Gemeinderat ar­bei­te­te er massgeblich am Ener­gie­plan von Rümlang mit, welcher die Grundlage zur Montage der Panels auf dem Heuel-Dach ist.

Die Anlage Heuel erstellte die Firma Helion Solar aus Höri. Geschäftsführer Florian Schweizer gab dazu interessante Details bekannt. Die in China hergestellten Module haben eine garantierte Lebensdauer von 25 Jahren und widerstehen Hagelkörnern bis zu einem Durchmesser von 30 mm.

Die Erstellung der Anlage kostete laut EWR-Geschäftsführer Willi Flükiger rund 400 000 Franken. Innerhalb von zweieinhalb Jahren soll sie die graue Ener­gie­, die Ener­gie,­ die zu ihrer Produktion, für den Transport und die Montage nötig war, reproduziert haben.

Infos im Solarkataster

Um sich einen Überblick auf die antireflexbeschichteten Solarpanels auf dem gewölbten Hallendach zu verschaffen, konnten sich mutige Interessierte durch Feuerwehrkorporal Emil Spitznagel mit der Autodrehleiter auf 30 Meter Höhe heben lassen.

Wer sich in Rümlang mit dem Gedanken trägt, auf seiner Liegenschaft eine Solaranlage einzubauen, kann durch den Solarkataster auf der Gemeinde-Homepage Informationen abholen. ()

(Erstellt: 13.09.2015, 21:14 Uhr)