Bulletin 69 der Patientenstelle Zürich

Wissen Sie, ob Ihr Arzt, Ihr Spital oder Ihre Spitex mit Ihrer Krankenkasse eine Vereinbarung getroffen hat, wonach sie einen Bonus erhalten, wenn sie bei Ihrer Behandlung sparen können. Sicher, wir alle wollen die Kosten im Gesundheitswesen dämpfen und unnötige Untersuchungen, Therapien und Operationen gefährden die Gesundheit mehr als sie uns nützen. Aber wie wissen wir, ob mir der Arzt von der Behandlung abrät, weil er mich schützen will oder weil er an seine Erfolgsbeteiligung denkt.

Ist es ethisch vertretbar, dass die Wahl der Behandlung nach finanziellen Überlegungen erfolgt? Wenn man sich bei einigen Therapien durchaus darüber streiten darf, ob die Kosten zu einer erhöhten Lebensqualität führen, so ist es aber unter keinem Titel akzeptierbar, dass der Patient oder die Patientin die Vereinbarung der Kassen mit den Ärzten und Institutionen kennt.

Mit dem Postulat „Qualitätsicherung in der Gesundheitsversorgung statt Prämien und Rabatte für Leistungsabbau“ wird der Bundesrat aufgefordert, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen und wo notwendig Regeln aufzustellen, die die Patientensicherheit und eine gute Gesundheitsversorgung für alle gewährleisten.

Gefährliche Medikamente schnell besorgt

Immer häufiger lassen sich Patientinnen und Patienten verleiten, Arzneimittel im nahen Ausland oder übers Internet zu beziehen. Wenn es das gleiche Medikament vom gleichen Hersteller ist, profitieren sie von günstigeren Preisen. Immer häufiger führen Einzelpersonen aber Medikamente ein, die in der Schweiz gar nicht zugelassen sind. Damit gefährden sie ihre Gesundheit und allenfalls auch die ihrer Angehörigen. Mit einem Vorstoss wird der Bundesrat aufgefordert, sich mit der Information und der Kontrolle der Einfuhr von verbotenen Arzneimitteln zu befassen, insbesondere ist eine bessere Zusammenarbeit der Gesundheitsfachleute mit den Zollbehörden notwendig.